Beim Stichwort Nossen denkt man als Autofahrer zuerst an ein lärmiges, stressiges Autobahndreieck von A4 und A 14 zwischen Chemnitz und Dresden, wenns passt steht man im Stau. Aber der Ort kann auch Ausgangspunkt für eine überraschend schöne und abwechslungsreiche Wanderung sein, die vor allem durchs Tal der Freiberger Mulde führt.
Meine Tour entspricht anfangs dem „Großen Rundwanderweg Nossen“, der vom Nossener Marktplatz aus beschildert ist. Er führt zunächst in den Zellwald, wo der Weg lange Zeit durch satten, dichten Mischwald dem Pietzschebach folgt.
Später ist folgende Variation bei genügend Ausdauer empfehlenswert: In Obergruna dem markierten Weg nicht weiter folgen und die steile Dorfstraße hinab nach dem Ortsausgang an die Freiberger Mulde gehen. Nun verläuft die Wanderung nun mal mehr, mal weniger nah an der Mulde, das grüne „L“ des Lutherwegs ist ständiger Begleiter. Ein Bergbaulehrpfad sorgt für Abwechslung und berichtet vom Erzbergbau des späten Mittelalters bis Anfang der 1900er Jahre.
Sind die imposante Autobahnbrücke unterquert und die ersten Häuser von Nossen wieder erreicht, lohnt ein letzter Abstecher: Am Lehrerseminar (großes Schulgebäude) gehts scharf rechts hinauf zur Bastei (erst auf einer Treppe, dann über einen Wurzelpfad). Von dort hat man eine grandiose Aussicht ins Tal der Mulde und zum erstaunlich großen Schloß in Nossen, dass am Ende der knapp 22 Kilometer langen Tour zu einer Besichtigung einlädt.